

Dass Verena meine große Liebe ist, steht für mich eigentlich schon sehr lange fest –
dass der Heiratsantrag so lange auf sich warten ließ, liegt wohl eher daran, dass ich mich grundlegend, sagen wir mal, etwas schwierig entscheiden kann:
Bereits 2017 sorgten meine ersten unterschwelligen Andeutungen, dass einer Verlobung eigentlich nichts mehr im Wege stehe, in meinem Freundeskreis für lautes Gegröle. So wirklich ernst wollte mich niemand nehmen. Doch von Treffen zu Treffen wurde die Vorfreude auf den nächsten Jungesellenabschied immer größer und der Druck auf mich wuchs. In die Enge getrieben verkündete ich lautstark, 2018 sei das „Jahr der Entscheidungen“ – wieder schallendes Gelächter.
Und so begann ich, Münchens beste Goldschmiede und Juweliere aufzusuchen. Doch außer einem Ring aus dem Hause Cartier konnte mich kein anderer Verlobungsring so richtig überzeugen. Leider sprengte der Preis doch etwas mein Budget. Und so begann ich selbst einen Ring zu zeichnen, den ich gießen lassen wollte. Und es fand sich doch tatsächlich ein Goldschmied der Ringe präzise nach Computervorgaben fertigen konnte. Doch auch dieser musste mich enttäuschen, der Ring sei viel zu filigran und müsse deutlich dicker ausfallen damit ich mein Vorhaben realisieren könne. Daweil hatte ich doch sogar eine statische Bruchberechnung durchgeführt! Und so legte ich meine Pläne des Heiratens mal wieder vorerst auf Eis.
Im Mai 2019 war es wieder soweit und der Heiratswunsch überkam mich erneut! Obwohl ich in Arbeit unterging, musste es unbedingt sein. Und zwar sofort! Diesmal passten sogar kurzzeitig die Finanzen. Fragte sich nur, wo ich den Antrag machen sollte! Kein Urlaub weit und breit in Sicht. Doch da dachte ich, warum sollte ich den Antrag nicht einfach an dem Ort machen, an dem wir am liebsten sind: An der Isar, am Mariannensteg. Und so kaufte ich wie ein Wilder die besten Gourmethäppchen des Elisabethmarktes ein, dass sich die Balken nur so bogen (Ich glaube ein Besuch im Tantris wäre günstiger gewesen) und schrieb Verena, dass wir heue Abend ein Picknick machen würden…

Dass Max der richtige ist und wir irgendwann mal heiraten werden war mir schon relativ früh klar. Die Frage war nur wann?
Zu meinen Mädels habe ich immer gesagt ich bin mir sicher, dass wir irgendwann mal heiraten und wenn es an etwas scheitert dann daran, dass Max sich nicht für einen passenden Ring entscheiden kann. Und genau so war es am Ende auch…
Am besagten Tag hatte Max ein Picknick vorgeschlagen und zu mir gesagt, dass er sich um alles kümmert – und dazu sage ich natürlich nicht nein. Aber halt bevor wir los können muss noch ein anderes Outfit her. O-Ton Max: „Zieh dir doch lieber ein schönes Sommerkleid an, wenn wir danach noch zum Eis essen gehen“. Hat für mich nicht wirklich viel Sinn ergeben aber nach beharrlichem 3-maligem Auffordern habe ich mir gedacht na gut dann mache ich das mal. Mit 4 übertrieben vollgepackten Rucksäcken ging es an unsere Lieblingsstelle an der Isar – an den Mariannensteg. Die ganz mutigen – so wie wir – können hier ein einsames Plätzchen ergattern. An unserer eigenen Insel angekommen haben wir alles zum Essen ausgebreitet, die Sektgläser rausgeholt und unseren guten Schilcher eingeschenkt.
Aber Moment da war noch was – bevor wir uns auf das Picknick stürzen konnten ging Max vor mir mit einer wunderschönen roten Ringschachtel auf die Knie und hat mir die Frage der Fragen gestellt. Durch die ganze Aufregung hatte nur leider keiner mehr Hunger – außer Leopold. Der hat die Situation gleich genutzt und die Wurst geklaut.